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Durch die Arbeitsstelle „Zukunft braucht Erinnerung“ werden junge Menschen in ihrer Auseinandersetzung mit den geschichtlichen Hintergründen und den aktuellen Ausprägungen nationalsozialistischen Gedankenguts fachlich begleitet und bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützt.
In der Arbeit mit den Jugendlichen wird der Bogen vom Gedenken zum Handeln geschlagen. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte führt zu einer Auseinandersetzung mit dem Lebensumfeld der jungen Menschen und gesellschaftspolitischen Herausforderungen. Daraus entstehen Projekte, die sich mit aktuellen Fragestellungen wie Flucht, Rassismus, Chancengleichheit, Antiziganismus usw. auseinandersetzen.

Junge Menschen werden bei Projekten lokaler Spurensuche begleitet. Sie begeben sich auf die Spuren von NS-Opfern, erstellen Biografien dieser Personen und erkunden historisch bedeutsame (Gedenk-) Orte. Im Rahmen von Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Ausstellungen werden die Ergebnisse dieser Projekte präsentiert. Besonders hervorzuheben sind hierbei die Stolpersteinverlegungen in Dortmund, die seit 2011 vom Jugendring Dortmund koordiniert werden. Die Begleitung und Gestaltung eines würdigen Rahmens bei der Verlegung sowie die Übernahme von Patenschaften können so von Jugendgruppen und Schulklassen übernommen werden.

Die „Botschafter*innen der Erinnerung“, die über diese Arbeitsstelle begleitet werden, engagieren sich für die Menschenrechte und gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Sie sind authentische Vorbilder, Gesprächspartner*innen und Gedankengeber*innen für Gleichaltrige und können so aufgrund eines eigenen Wissens und moralischen Empfindens in ihren Peer-Groups als Sozialisationsinstanz dienen.

Durch (Mit-) Gestaltung von öffentlichen Veranstaltungen, bspw. dem Gedenken zu Karfreitag in der Bittermark, sind die jungen Menschen in der Stadtgesellschaft präsent, übernehmen Verantwortung für den Generationenwechsel in der Erinnerungsarbeit und wahren so das Vermächtnis der letzten Überlebenden.

Der Besuch von Orten nationalsozialistischer Verbrechen und das Gespräch mit den Opfern zeigen in besonderer Weise die barbarische Missachtung der Menschenrechte durch die NS-Diktatur auf, fördern so die Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen, bspw. den Umgang mit Flüchtlingen, und sind Anlass für ein längerfristiges Engagement der Jugendlichen.

Zusammen mit anderen Kooperationspartner*innen wird die Arbeit an Konzepten zum Ausbau von Gedenkstättenfahrten unterstützt. Weitere Schulen sollen motiviert werden, Gedenkstättenfahrten als festen Bestandteil ihres Schulprogramms zu sehen und zunehmend mehr Jugendlichen soll der Besuch von Erinnerungsorten ermöglicht werden. Dabei kann es sowohl um mehrtägige Maßnahmen wie nach Israel, Auschwitz oder Buchenwald gehen, aber auch der Besuch von nahegelegenen Orten wie der Wewelsburg soll verstärkt ermöglicht werden.