Jugendring Dortmund diskutiert mit OB-Kandidat*innen über Zukunft der Stadt

Demokratie und Wahlen Gremien Jugendring Dortmund

Am Montagabend lud der Jugendring Dortmund zur Vollversammlung in das Studio41 in der Dortmunder Nordstadt. Im Mittelpunkt stand eine lebhafte Podiumsdiskussion mit Kandidat*innen demokratischer Parteien zur Oberbürgermeister*innenwahl im September. Auf Einladung des Jugendrings diskutierten Amtsinhaber Thomas Westphal (SPD) mit Katrin Lögering (Bündnis 90/Die Grünen), Alexander Kalouti (CDU), Michael Kauch (FDP) und Fatma Karacakurtoğlu (Die Linke).  Lukas Pazzini leitete souverän und umfassend informiert durch den Abend.   Sein Wissen über Dortmunder Kommunalpolitik erwirbt der 19-jährige Journalistikstudent nicht zuletzt über sein Engagement bei den Nordstadtbloggern.

Im Publikum saßen die Delegierten der Mitgliedsverbände des Jugendrings, die sich aktiv mit Fragen und Themen einbrachten. Die Diskussion spannte einen weiten Bogen über zentrale Anliegen junger Menschen in Dortmund: bezahlbarer Wohnraum, sichere und barrierefreie Mobilität, nicht-kommerzielle Räume für Jugendliche und die Förderung von Vielfalt, Teilhabe und demokratischer Bildung. 

Lebhaft wurde es nicht zuletzt bei der Frage zum Umgang mit der AfD. Alle Teilnehmer*innen der Podiumsdiskussion betonten ihre klare Abgrenzung zur extrem rechten Partei. Auch für den Jugendring steht fest: Es darf keine Zusammenarbeit mit der AfD geben. Jugendliche haben den Anspruch, in einer demokratischen, solidarischen und offenen Gesellschaft zu leben und sie mit allen demokratischen Akteur*innen weiterzuentwickeln. Dazu stellte der Jugendring eine Initiative vor, wie er sich mit Politik, Verwaltung und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen entsprechend aufstellen möchte. 

Inhaltlich setzten die OB-Kandidat*innen unterschiedliche Schwerpunkte: 

  • Thomas Westphal (SPD) will Dortmund zur „Europäischen Jugendhauptstadt“ machen und setzt auf Investitionen in und Innovationen bei Jugendfreizeiteinrichtungen sowie den Ausbau des ÖPNV. Eine vollständige Kostenübernahme des Schokotickets für Schüler*innen hält er für machbar. 
  • Katrin Lögering (Grüne) möchte das Deutschlandticket für Schüler*innen kostenlos machen, die Verkehrspolitik vom Auto weg neu priorisieren und die Innenstadt jugendfreundlich umgestalten. Zudem betonte sie die Bedeutung inklusiver kultureller Angebote und gezielter Netzwerkarbeit mit migrantischen Jugendorganisationen. 
  • Alexander Kalouti (CDU) forderte mehr Sicherheit im ÖPNV, etwa durch verstärkte Präsenz von Sicherheitspersonal. Er sprach sich für eine bessere Vernetzung von Jugendfreizeitstätten mit Vereinen aus und will Auszubildenden über Azubiwohnheime gezielt Wohnraum ermöglichen. 
  • Michael Kauch (FDP) hob die Bedeutung digitaler Lösungen und unbürokratischer Genehmigungen hervor. Er setzt auf Ridesharing-Konzepte, insbesondere für Randzeiten im Nahverkehr, und sprach sich gegen überregulierte Bauvorgaben aus, um mehr Wohnraum zu schaffen. 
  • Fatma Karacakurtoğlu (Die Linke) machte sich für generell kostenfreien ÖPNV für junge Menschen, längere Öffnungszeiten von Jugendeinrichtungen und den Ausbau genossenschaftlichen Wohnens stark. Wichtig sei zudem die Förderung interkultureller Jugendprojekte, die Demokratie und kulturelle Vielfalt miteinander verbinden. 

Mit einer klaren Haltung für Demokratie und einer thematisch dichten Debatte zeigte die Vollversammlung: Junge Menschen in Dortmund mischen sich ein – und stellen wichtige Forderungean an die Kandidat*innen. .